Tantris & Îsôt - Mittelalter Singspiel in drei Akten am 03.10.2009

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Laufenburg D- Rathaus - Bürgersaal 3.10.2009
 
 
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Tantris & Îsôt nach Tristan und Isolde von Gottfried von Straßburg.
Neu komponiert von Roland Kroell.

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 "Kaum ein Dichter hat die Liebe und seine Gefühle besser beschrieben als Gottfried von Straßburg. Sieben Jahre hat der Autor, Musiker und Keltenforscher an dem Werk gearbeitet und es 2007 im Haus Mariagrün vollendet. Es entstand eine multiinstrumentale Komposition, deren Thematik nichts an Aktuaität eingebüßt hat.  In drei Akten, bestehend aus 24 Liedkompositionen, behandelt das Werk Kroells vorallem den Liebestrank, die Hochzeitsnacht und die Liebesgrotte.
In den Pausen gibt es eine mittelalterliche Suppe und einen Minnetrank". (BZ: 31.08.09)



Roland Kroell singt an die 500 Verse des 20000 Verse umfassenden 
Originals. Als Dulcimer- und Epinettvirtuose gibt Roland Kroell den Kompositionen eine besondere Note. Er reicht in diesen eigenen Kompositionen mit Stimme und Klang in wunderbarer und einmaliger Weise an die tiefer liegenden Themen , die sich in jedem Leben nach wie vor immer wieder ereignen und bringt diese zum Schwingen in uns. Das war und ist das Anliegen der echten Barden, deren Gesänge in der keltischen Zeit weit mehr als nur Unterhaltung waren.... (Claudia-Ailyn Libor) "Mit dem Gefühl, das er in die Musik legt, erweckt er die mittelhochdeutschen Verse zum Leben."

 

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B
<br /> Magische Wanderungen im Hochschwarzwald vom 4. bis 8. Oktober 2009 mit Roland Kroell<br /> <br /> Für mich begannen diese be- und verzaubernden Tage in der Nacht zuvor mit einer Initiation, die unvergesslich bleiben wird: Am 3. Oktober führten Roland, Claudia und Klaus „Tantris und Îsôt“, ein<br /> von Roland komponiertes Sing-, Lehrspiel und Liebesspiel im Rathaus Laufenburg auf. Auf dem „Tristan und Isolde“ Epos Gottfrieds von Strassburg basierend, spürte der Komponist die verborgenen<br /> keltischen Strömungen auf und erschuf eine Klangwelt, die uns die Augen schliessen liess und die Tore zur Anderswelt öffnete – magisch!<br /> Am nächsten Tag fuhr ich, immer noch von den archaischen Kräften der „keltischen Oper“ gebannt, mit dem Motorrad nach Hinterzarten. Auf dem ersten Höhenzug empfing mich eine wuchtige Böe und fegte<br /> meine Träumereinen weg. Der „Schwarze Wald“, auf energiereichen Urgesteinen gewachsen, fordert und gibt auch ganz andere Kräfte. Gespannt sah ich den kommenden Tagen entgegen.<br /> Nach dem herzlichen Empfang im Imbery und der gemütlichen Einstimmung am Abend mit Dias begannen wir unsere magische Reise am Montag mit einer stimmungsvollen Tour, die unsere Sinne mit der Gegend<br /> vertraut machte. Nach einer leichtfüssigen Wanderung über freie Flächen, etliche Schwarzwaldhöhen im Angesicht, tauchten wir in den Forst über dem Höllental ein und liessen die Bäume auf uns<br /> wirken; unsere Blick- und Sinnesfeld fokussierte sich nun nach der Weite auf die Nähe. Nur vom Posthalden- und Pikettfelsen aus hoch über dem Höllental eröffneten sich uns wieder Weitblicke. Im<br /> Verlaufe des Nachmittags besuchten wir in der Nähe von Blasiwald drei ganz unterschiedliche Kraftplätze und hörten die ganz weltliche Geschichte vom Lochheiri. Seine dramatisches Leben mit dem<br /> tragischen Ende wird noch heute von den Kindern im Stile von „Räuber und Polizist“ nachgespielt. Beim feinen Essen im Imbery konnten wir den reichen Tag nochmals erleben und diskutieren.<br /> Am Dienstag wollten wir zuerst eigentlich durch die Ravenna-Schlucht, dem Reich der Raben und Elfen. Doch eine teilnehmerreiche Wandergruppe, die direkt vor uns den Einstieg verstopfte, liess und<br /> davon absehen – die Elfen ergreifen vor solchen „Leistungswanderern“ sowieso die Flucht und die Raben schauen höchstens gelangweilt auf sie hinunter. Also hielten wir ein kurzes Pow-Wow ab und<br /> folgten einstimmig Rolands Vorschlag, den Vögeln die Treue zu halten und wenn nicht die Raben, dann zumindest die Schnepfen zu besuchen – unser Ziel wurde die Schnepfhalde. Über die Rosshütte<br /> gelangten wir bequem zum Gipfelkreuz des nicht ganz 1300m hohen Berges. Ein gewaltiges Panorama eröffnete sich über fast 180° in südlicher Richtung von West nach Ost: Die Grossen des Schwarzwaldes<br /> präsentierten sich von ihrer besten Seite, Feldberg, Herzogenhorn und Belchen ereiferten sich im Sonnenglanz. Der weitere Rahmen bildeten die Züge des Schweizer Juras und ganz in der Ferne<br /> erheischte man einen Blick auf die Giganten der Alpen durch den leichten Dunst. Unseren vom Imbery zusammengestellten und leckeren Proviant rundeten wir mit selbstgelesenen Heidelbeeren ab, die den<br /> breiten Rücken der Schnepfhalde sprengleten – blau halt, und nicht braun wie beim Vogel.<br /> Der Helvetismus sei mir erlaubt, er ist so schön lautmalerisch. Er meint die vielen „Sprenkel“ (mndrl. für „Fleckchen“), die umher springen, wenn z.B. eine Farbbüchse gesprengt wird (dieses<br /> Experiment wird weltweit von Pfadfindergruppen mit geschlossenen Raviolibüchsen über offenem Feuer seit Jahrzehnten durchgeführt).<br /> Durch einen Elfenwald gelangten wir auf eine Böschung, in deren hohem Gras Monolithen versteckt auf die Waldstrasse hinunterblickten – wie viele Wanderer sind achtlos an diesen alten Seelen vorbei<br /> gehastet? Zum Tagesabschluss wurden wir noch mit einem leichten Regen beschenkt. Da nicht alle in unserer Gruppe von der Erquickung und Stärkung eines Wolkenbruchs überzeugt waren, liessen wir es<br /> dabei bewenden.<br /> Der Mittwoch, unser letzter Wandertag, stand vor der Tür. Als Abschluss und auch geografischem Höhepunkt führte uns Roland auf den Feldberg – selbstverständlich auf einer den Massen nicht so<br /> bekannten Route. Beim Rinken füllten wir zuerst unsere Wasserflaschen mit dem goldenen Nass. Der schmale Pfad führte uns durch verwunschene Wälder, in denen die Bäume den Drücken von Berg und Wind<br /> auch in widrigsten Lagen widerstehen und so knorrig oder gar gebogen wieder der Sonne entgegen wachsen. Einzelne äusserst mächtige Exemplare schauen auf mehrere hundert Jahre zurück – und auf uns.<br /> Daneben wird man klein.<br /> Nach der Zastler Hütte beginnt der „Druidengarten“. Vorbei an einem kleinen verspielten Wasserfall tauchen wir ein in die üppige Bergvegetation. Auch wenn die Farbenpracht nicht mehr so vielfältig<br /> und breit wie im Hochsommer ist, die Dichte des Pflanzenteppichs strahlt Leben und Kraft aus, die bald von einer Schneedecke bedeckt sein werden.<br /> Bevor wir den letzten Anstieg zum Feldberg unter die Wanderschuhe nahmen, strichen wir uns noch Sonnencrème ins Gesicht. Während des ganzen Tages verdeckte nie eine Wolke die Sonne, die immer noch<br /> kraftvoll strahlte, wie wenn sie uns sagen wollte „Nehmt noch soviel ihr könnt, bald wird es anders“. Auf dem Gipfel ist auch noch Anfangs Oktober ein ständiges Kommen und Gehen. Wir halten uns<br /> nicht lange auf und steigen zur Baldenwegerhütte ab, wobei wir darauf achten müssen, dass uns Roland nicht „davonfliegt“: Seine am Morgen erstandene Sonnenbrille verstärkt die Farben derart, dass<br /> es fast bewusstseinserweiternd wird. Ungern gab ich ihm nach einem eigenen Blick durch die Brille das Zauberding zurück. Nach dem vorzüglichen Abendessen machen wir uns gleich wieder auf zum<br /> Keltenfeuer. Unter Tommel- und Flötenklängen schreiten (oder ist es eher ein Schweben?) wir dem von Stephan bestens vorbereiteten Platz entgegen. Feuer wird entfacht, Rauch steigt zum Himmel und<br /> unser Geist weitet sich. Meine Beschreibungen hinken, Worte sind bestenfalls Krücken. Das Leben kann man nur er-leben. Das gilt für alle hier geschilderten magischen Tage.<br /> Nach einem herzlichen Abschied am Donnerstagmorgen durfte ich mich wieder auf meine Triumph schwingen. Im Schwarzwald habe ich mich so wohl gefühlt, dass ich wusste, wie sehr ich ihn vermissen<br /> würde. Doch anscheinend würden wir ihm auch fehlen, so sehr sogar, dass er Weinen musste, und zwar richtig. Gerührt ab soviel Zuneigung stob ich durchs Höllental und genoss die niederprasselnden<br /> Regenschauern. Es ist eines der schönsten Erlebnisse auf dem Motorrad, bei Gewitter zu fahren (auch wenn sich die meisten davor scheuen): Die dicken Tropfen spürt man durch die dicke Jacke hindurch<br /> auf der Haut, es ist eine himmlische Massage. Diese wunderbaren Tage waren umrahmt von himmlischen Grüssen: Zum Beginn die Windböen, zum Abschied die Regenschauern. Der Schwarzwald und ich, wir<br /> mögen uns – I’ll be back.<br /> <br /> Beat Damian<br /> <br /> <br />
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